Mit dem Ziel endlich das Reichhofsstadion in Lustenau zu grounden fuhr man an diesem frühen Freitag Abend nach Lustenau. Mit dem Derby FC gegen Austria besuchte ich hierfür wohl das passendste Spiel. Bereits im Vorfeld war doch reichleich für das Herby Derby propagiert worden. Beispielsweise mit der Aktion "Tradition hat eine Farbe" oder aber auch den zusätzlichen Ticketverkäufen. Ein solcher nutze auch ich am Samstag davor im Rheincenter.
Das man auf Seiten der Vereine auf das Dorfderby heiss machte, lag wohl nicht zuletzt auch an der Ausganglsage der Teams. In der RedZac Ersten Liga (Zweithöchste Spielklasse in Österreich) haben die beiden Lustenauer Teams einen tollen Start erwischt und so grüsst der FC von Platz 2 und die Austrianer von Rang 4. Da aber noch alles eng beisammen liegt, reichte heute beiden Mannschaften ein Sieg um die Tabellenspitze zu erklimmen.
Pünktlich um 18:00 Uhr nahmen wir unsere Plätze auf der Sitzplatztribüne ein. Nichts verpasst vom Spiel also. Dafür aber die Choreographie der Union Nord Austria Lustenau. Die diversen Spruchbänder und Rauchpetarden waren nur teilweise vom Kassenhäuschen aus zu sehen. Bei dieser Aktion ereignete sich auch noch ein tragischer Zwischenfall. Ein Böller landete vor den Füßen des eigenen Fanbeauftragten, der am Spielfeldrand zu Boden ging, erstversorgt und ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Mann erlitt einen Hörsturz. Die zwei mutmaßlichen Täter, die die Feuerwerkartikel aufs Feld beförderten, konnten ausgeforscht werden. Ausschreitungen und Zwischenfälle gab es aber auch während und vor allem nach dem Spiel. So gerieten etwa im Fan- Sektor des FC Anhänger des Lustenauer Teams mit Fans des SCR Altach aneinander. Insgesamt wurden fünf personen festgenommen.

Dies alles erfuhr man aber erst am Tag danach, währed dem Spiel schien alles friedlich zu sein und das Spiel selber war vorallem in der zweiten Hälfte unterhaltsam. Während der Fc Lustenau in der ersten Halbzeit in Führung ging, konnte die Austria sehenwert ausgleichen. Die Grün-Weissen drückten nach dem Treffer wehement auf das Führungstor und wurden schliesslich auch für ihr Engagement belohnt. Nach einer hektischen Schlussphase, in der sogar noch der Trainer des FC Lustenau auf die Tribüne verbannt wurde, konnte die Austria den Sieg und gleichzeitig auch die Tabellenführung bejubeln.